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Total Telecom war stolz darauf, auf der Eröffnungskonferenz Connected Germany im November in Frankfurt mit dem Branchenführer Huawei zusammenzuarbeiten.

Nach der Konferenz unterhielt sich Total Telecom mit Ingobert Veith, der Direktor von Public Policy, Huawei in Deutschland, um über den Netzausbau und vor allem 5G, eines der brandaktuellsten Themen zu sprechen.

Was muss aktuell geschehen, um den Netzausbau in Deutschland voranzutreiben?
 
Zum einen muss der weitere Ausbau leistungsstarker, glasfaserbasierter Netze möglichst bis ins Gebäude vorangetrieben werden. Gleichzeitig gilt es, 5G mit seinem breiten Anwendungsspektrum gerade für die Industrie-, Logistik- und Dienstleistungsbranche erfolgreich zu implementieren. Dies ist essenziell für die Zukunftsfähigkeit Deutschlands und erfordert eine infrastrukturelle Kraftanstrengung.
 
Mit Blick auf einen möglichst beschleunigten Ausbau der Gigabitnetze sind gerade auf „praktischer Ebene“ dabei möglichst einfache und reibungslose Prozesse zwischen Betreibern und kommunalen Verantwortlichen wichtig. Grundsätzlich gilt es hier, die Abstimmungs- und Genehmigungsprozesse so zu gestalten, dass diese letztlich zu einer Beschleunigung führen, beispielsweise in Form von Vereinfachung, Standardisierung und Digitalisierung. Dies umfasst auch eine höhere Akzeptanz für alternative Verlegemethoden wie Trenchingverfahren durch die Kommunen zu schaffen.
 
Wo liegen die infrastrukturellen Herausforderungen hinsichtlich der Einführung von 5G?
 
Mit Blick auf einen erfolgreichen 5G Ausbau, muss neues Spektrum an existierenden Mobilfunkstandorten in Betrieb genommen werden. Diese sogenannten Makro-Standorte befinden sich heute typischerweise auf Gebäudedächern oder dedizierten Türmen. Bestehende baurechtliche und zulassungstechnische Rahmenbedingungen sowie ökonomische Randbedingungen begrenzen die Aufrüstung dieser Standorte. Daher wird es notwendig werden, einen angemessenen rechtlichen Rahmen zur effizienten Nutzung der bereits bestehenden Makro-Standorte für 5G zu gestalten. 
 
Gleichzeitig ist die Errichtung zusätzlicher Makro-Standorte nötig. Diese werden zum einen wiederum auf Gebäudedächer / Türme errichtet werden, zum anderen aber perspektivisch auch an neuen Standorttypen wie z.B. Dachkanten. Schließlich ist die Zellverdichtung an Standorten mit hoher Endgerätedichte, sowie mit Kapazitätsbedarf für kritische Anwendungen, durch den Aufbau von sogenannten Kleinzellen (Small Cells) ein wichtiger Bestandteil für einen erfolgreichen 5G Rollout.
 
Was ist neu/besonders an diesen erforderlichen Maßnahmen?
 
Mit Blick auf den 5G Ausbau müssen nun auch neue Trägerinfrastrukturen in kommunaler Hand (wie Straßenlaternen oder kommunale Hinweisschilder) im öffentlichen Raum zur Erschließung als Small Cell Standorte eingebunden werden. Diese liegen oft in kommunaler Hand und spielten bisher keine Rolle für die Telekommunikationsnetze.
 
Dafür spielen neben der Anbindung mit Glasfaser und Strom prozessuale Aspekte eine sehr wichtige Rolle, da ein umfassender Small Cell Ausbau einfache, möglichst automatisierbare Prozesse bei allen beteiligten Akteuren, d.h. Stadt, Mobilfunkbetreiber und ggf. einem dritten Standortbetreiber erfordert. Zu nennen sind Aspekte wie flexible und angemessene Zugangsregelungen, gegenseitige zeitnahe Übermittlung relevanter Informationen zu Wartung/Störung sowie auch hier möglichst digitale, automatisierbare Schnittstellen für den Informationsaustausch.
 
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